Mein buchiger Februar 2022

Mein buchiger Februar 2022

Februar-Begleiter

 

Deliverance – Erlösung von Aleksandr Voinov
© Klapptext und Coverrechte: Aleksandr Voinov

Einst als „Löwe von Kent“ ein angesehener Turnierkämpfer, hat sich William Raven den Tempelrittern im Heiligen Land angeschlossen, um seiner Vergangenheit und den politischen Machenschaften seiner Feinde zu entkommen. Berufen, um reisende Pilger auf ihrem Weg nach Jerusalem zu beschützen, sieht sich William seinem Liebhaber aus vergangenen Tagen gegenüber: Guy de Metz. Aber Guy ist nicht mehr länger der geckenhafte Adlige, den William einst kannte.
Guy de Metz hat einst den berühmten Löwen gebändigt, es allerdings nicht geschafft, den Mann zu halten. Gerüchte und Intrigen haben sie entzweit und William verschwand scheinbar spurlos. Nun, da sie sich wieder treffen, behauptet William, sich Gott und nur Gott allein verschrieben zu haben. Doch Guy ist überzeugt, dass der stolze, leidenschaftliche Mann, den er einmal geliebt hat, noch immer in William steckt – und er wird es beweisen.
Erlösung ist eine historische MM-Kurzgeschichte des EPIC Award Gewinners und Finalisten des Lambda Awards Aleksandr Voinov.


„Deliverance – Erlösung“ ist ganz spontan auf meinem Reader gelandet und war meine erste Begegnung mit Aleksandr Voinov. Nach dieser Kurzgeschichte war es aber sicherlich nicht die letzte. Was der Autor hier auf nicht einmal 40 Seiten eingefangen hat, ist große Kunst.
Als Leser lernt man zwar nur einen ganz kurzen Ausschnitt aus dem Leben von William Raven und Guy de Metz kennen, trotzdem entsteht vom ersten Satz an eine Atmosphäre, die über die Grenzen dieser Geschichte hinauszureichen scheint und mich völlig vereinnahmt hat. Auch die Charaktere besitzen eine bemerkenswerte Tiefe, weshalb der emotionale Zwiespalt, in dem sie sich befinden, sehr eindrücklich und bewegend bei mir angekommen ist.
Für mich ist „Deliverance – Erlösung“ definitiv ein Highlight unter den Kurzgeschichten, also unbedingt lesen!

 

Merry Mayhem von Catalina Cudd
© Klapptext und Coverrechte: Catalina Cudd

Du willst eine warmherzige, besinnliche Geschichte?
Du willst Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen?
Dann geh bitte weiter. Hier gibt es nichts dergleichen zu lesen …
Oh, warte!
Hast du es auch gesehen, das kurze Aufleuchten in Alaskas frostkalter Dunkelheit?
Sicherlich kennst du den Spruch: Selbst der winzigste Funke kann ein erstarrtes Herz zum Schmelzen bringen.

Sein Name ist Alaska. Er ist Drogenboss und berüchtigt für seine explosive Laune. Er vertraut niemandem.
Glühwein, Glitzersterne und Glöckchengeläut lösen bei ihm unweigerlich den Drang aus, ein Armageddon zu entfachen.
Sie ist eine Studentin mit peinlichem Vornamen und sie wurde vor der Kunstakademie entführt.
Sie ist sein Weihnachtsgeschenk.
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Dies ist ein eigenständiger Weihnachtsroman von fragwürdiger Besinnlichkeit. Wenn du ein Problem mit fluchenden Kriminellen und ungeschönter Sprache hast und großen Wert auf Glitzer und Harmonie legst, ist dieser Roman möglicherweise nicht für dich geeignet.
Möglicherweise aber doch.


Bisher konnte mich jedes gelesene Buch von Catalina Cudd begeistern. Sie besitzen durchgängig eine starke Story, großartige Charaktere und lassen sich, trotz ihres Umfangs, regelrecht inhalieren. „Merry Mayhem“ knüpft in Punkto „toll zu lesen“ an die anderen Werke der Autorin an, trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas. Woran das lag, kann ich nicht mal richtig benennen. „Merry Mayhem“ ist gut, keine Frage, kommt aber nicht an die restlichen Veröffentlichungen heran.

 

Aus Drei wird Liebe von Sabine Reifenstahl
© Klapptext und Coverrechte: MAIN Verlag

Die Ehe von Alexander und Markus kriselt. Gegensätze, die einst den Reiz ausmachten, sorgen für Spannungen, und ein grausamer Verdacht beschleicht Alex: Gibt es einen anderen?
Als er die Wahrheit herausfindet, eskaliert die Situation. Hals über Kopf flieht Alex – direkt in die Arme des berüchtigten Rächers von Berlin. Durch ihn lernt er echte seelische Abgründe kennen, doch in der Gefangenschaft begegnet ihm auch etwas Unerwartetes, das sein Leben für immer verändern könnte …
Das Taschenbuch hat 220 Seiten A5.


Von Sabine Reifenstahl kannte ich bisher nur eine Kurzgeschichte aus einer Anthologie, die, anders als ihr Romandebut, im Bereich Fantasy veröffentlicht wurde. So bin ich relativ unbedarft an „Aus Drei wird Liebe“ herangegangen, zumal, rückblickend betrachtet, der Klappentext nur oberflächlich ankratzt, was sich hinter dem Cover tatsächlich verbirgt. … READ MORE

 

Be My Bullet: Blutschuld von Chris P. Rolls
© Klapptext und Coverrechte: Main Verlag

Weder Gesetze noch ihr eigenes Leben zählen für die Bullets, eine Gruppe spezieller Bodyguards, wenn es darum geht, den Protegé vor Gefahren zu schützen. Dennoch ist Vito Alessio Nemec nicht gerade begeistert, dass er den einzigen Erben eines mächtigen mexikanisch-italienischen Mafiaclans vor weiteren Entführungsversuchen beschützen soll. Er selbst hat seiner Vergangenheit und der Familie für immer den Rücken gekehrt. Mitgenommen hat er eine schwere Blutschuld, die sich nur mit dem Einsatz seines Lebens begleichen lässt. Nicolás Sánchez Mancini ist jedoch alles andere als ein arroganter, sich seiner Macht bewusster Mafioso. Stattdessen trifft Vito auf einen verbitterten, einsamen jungen Mann, der so einige Geheimnisse in sich trägt. Auch wenn Vito weiß, dass er ihm auf keinen Fall emotional zu nahe kommen darf, kann er sich Nicolás’ Zauber kaum entziehen. Freundschaft oder gar Liebe würde sie beide jedoch in allergrößte Gefahr bringen. Zudem trachten unbekannte Feinde Nicolás nach dem Leben und Vito wird alles geben müssen, sein Vertrauen zu gewinnen und ihn zu retten.


Chris P. Rolls ist für mich eigentlich immer ein Garant für gute Geschichten. Der erste Band der „Be My Bullet“ Reihe gefiel mir sogar ausgesprochen gut. Ich habe alles bekommen, um exzellent unterhalten zu werden. Eine spannende Story, ein atmosphärisches Setting, großartige Charaktere (bei einigen hoffe ich in den zukünftigen Teilen auf ein Wiedersehen) und eine Love-Story, die zu Herzen geht. Für mich war „Blutschuld“ ein wirklich gelungener Auftakt und ich werde meine Nase mit Sicherheit auch in den nächsten Band stecken.  

#vomSuB

 

Die Legende der Roten Wüste 2: Sand & Klinge von Elea Brandt
© Klapptext und Coverrechte: Verlag ohneohren

Ylas – eine ehrwürdige Stadt, mitten in der Roten Wüste. Geheimnisumwobene Mauern und tiefe Katakomben bilden das Fundament düsterer Geschichten, die von Oase zu Oase getragen werden.
Der Liebe wegen kehrt Quiro seiner Heimat Zarbahan den Rücken. Das Verlöbnis mit Prinzessin Arazin ist mehr als eine Herzensentscheidung, denn es soll den Frieden zwischen den zwei verfeindeten Wüstenstädten sichern. Doch der Weg in eine gemeinsame Zukunft ist voller Hindernisse: Während Arazin um den Respekt ihrer zerstrittenen Familie kämpft, muss Quiro feststellen, dass in Ylas rauere Gesetze gelten als in Zarbahan. Seine Sandmagie wird verachtet, seine Schlagfertigkeit nur müde belächelt und seine Beziehung zu Arazin droht unter dem Druck zu zerbrechen. Als schließlich uralte Mächte aus den Eingeweiden der Stadt hervorbrechen, und Arazins Leben in Gefahr gerät, muss Quiro beweisen, wozu er fähig ist.


Mit „Sand & Wind“, dem ersten Band der Legende der Roten Wüste, hat Elea Brandt bei mir bereits voll ins Schwarze getroffen. Ich mochte das Setting, die verschiedenen Charaktere mit ihren Eigenheiten und natürlich das, was sich rund um Quiro ereignet hat.
Seine Geschichte knüpft in „Sand & Klinge“ relativ nahtlos an den ersten Teil an … READ MORE

 

First Club – Kenneth Hunt von T. C. Jayden
© Klapptext und Coverrechte: T. C. Jayden

Nachdem Mike sich endlich von dem Halsband trennen kann, das sein Ex-Freund und ehemaliger Dom ihm angelegt hat, lernt er schnell jemand Neues kennen. Doch bei diesem Mann handelt es sich um keinen anderen als seinen höchsten Chef und den Clubbesitzer Kenneth Hunt, der ein sehr plötzliches und stürmisches Interesse an ihm zeigt. Die machtvolle Ausstrahlung des Mannes lässt sogar dem muskulösen Türsteher Mike die Knie weich werden.
Dies ist die erste erotische Kurzgeschichte von T. C. Jaydens “Club”-Serie, in der sich alles und jeder um einen Szeneclub in der Großstadt dreht. Der Club selbst ist Teil des Romans “Kalte Ketten”. Vorkenntnisse dieses Werks sind aber nicht vonnöten. Jede der “Club”-Geschichten kann für sich alleine gelesen werden.


Ich habe mich durch die vielen positiven Meinungen hinreißen lassen, einen Blick zu riskieren. Leider kann ich mich den Renzensent*innen nicht in vollem Umfang anschließen. Die Kurzgeschichte um Mike und Kenneth Hunt lässt sich zwar gut lesen, mehr aber auch nicht. Für mich ist sie zu glatt. Die große Kunst bei Texten mit so wenigen Seiten ist es, Atmosphäre aufzubauen und Gefühle zu transportieren. Davon war nach meinem Empfinden hier aber leider kaum etwas vorhanden. Für den Zeitvertreib zwischendurch ok, mir wäre aber auch nichts entgangen, hätte ich sie nicht gelesen.

 

Die Clans von Tokito – Lotus und Tiger von Caroline Brinkmann
© Klapptext und Coverrechte: dtv Verlag

Tokito – Stadt aus Blut und Schatten
In der Megastadt Tokito herrscht das Gesetz der Clans. Nur wer für einen der sechs Clanfürsten arbeitet, hat die Chance zu überleben. Die rebellische Erin hat ihren Job beim Lotusclan verloren und ist nun schutzlos. Als sie auf der Straße verschleppt wird, lässt sie sich auf einen Deal mit einem Dämon ein, um ihr Leben zu retten. Der Dämon verleiht ihr übernatürliche Kraft, versucht aber auch, die Kontrolle über Erin zu erlangen. Als eine Mordserie Tokito erschüttert und Erins beste Freundin Ryanne verschwindet, setzt Erin alles daran, den Mörder zu finden. Aber ist es wirklich bloß ein Wahnsinniger, den sie jagt? Oder ist sie einer gefährlichen Verschwörung auf der Spur? Und was für ein Spiel bei all dem spielt ihr Dämon?


Um ehrlich zu sein, hatte ich mir von „Die Clans von Tokito“ mehr erwartet. Das Buch lässt sich zwar flüssig lesen, richtig eingetaucht in die Geschichte bin ich allerdings nicht, was vor allem an der fehlenden Tiefe liegt und sich über alle Aspekte erstreckt. Die einzelnen Charaktere wirken relativ blass, ebenso das Setting, welches mit der Anlehnung an Tokio, gepaart mit phantastischen Elementen, durchaus großes Potential hätte. Über die Hintergründe der Figuren und die Welt, in der sie sich bewegen, erfährt man als Leser aber leider kaum mehr als nötig ist. Auch die Story an sich plätschert über lange Zeit vor sich hin. Es baut sich keine Spannung auf und wenn denn mal etwas passiert, was den Plot merklich vorantreibt, sind diese Passagen schnell abgehandelt, ohne wirklich Eindruck zu hinterlassen. Einzig die Auftritte von Erins Dämon habe ich durchgängig genossen und ich bin ganz bei ihm, wenn er sich mal wieder über seine vertrackte Situation mit Erin beschwert hat.

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